Ängste

Angst – eine Volkskrankheit

Angststörungen sind weit verbreitet. Man schätzt, dass jeder Vierte mindestens einmal im Leben unter einer Angststörung leidet. Gelegentliche Angst ist ein normaler und durchaus sinnvoller Bestandteil des Lebens. Bei Menschen mit Angststörungen dagegen sind Sorgen, Nervosität und Furcht nicht selten ständige Begleiter im Alltag.

Ängste sollten behandelt werden, wenn diese Ihre Lebensqualität beeinträchtigen und Sie daran hindern Ihren normalen Aktivitäten nachzugehen.

Angst hat viele Gesichter

Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, z.B.:

  • Bei der generalisierten Angststörung haben Betroffene anhaltende Sorgen und Ängste in Bezug auf verschiedene Aspekte ihres Lebens, oft ohne einen konkreten Auslöser.
  • Die Soziale Angst (Sozialphobie) beinhaltet übermäßige Ängste vor sozialen Situationen und die Befürchtung, von anderen beurteilt oder kritisiert zu werden.
  • Menschen mit einer Panikstörung erleben wiederholt unerwartete Panikattacken, begleitet von intensiver Angst.
  • Spezifische Phobien sind übermäßige Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen: z.B.: Platzangst, Höhenangst, Spinnenphobie.
  • Bei der Zwangsstörung treten wiederholt zwanghafte Gedanken und Handlungen auf, um Ängste zu lindern.
  • Die Posttraumatische Belastungsstörung tritt nach traumatischen Ereignissen auf. Betroffene durchleben gedanklich das Ereignis immer wieder, verbunden mit Albträumen und starken Angstgefühlen.
Symptome
  • Gefühl der Hilflosigkeit
  • Engegefühl in der Brust
  • vermehrtes Schwitzen
  • Schwindelgefühle
  • Zittern
  • schneller Puls
  • Atemnot
  • Übelkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
Ursachen

Die Ursachen von Angststörungen sind komplex. Möglich sind:

  • genetische Faktoren
  • psychische Veranlagung
  • körperliche Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion)
  • anhaltender Stress
  • traumatische Erlebnisse
  • Ungleichgewichte im Neurotransmitterhaushalt
  • Süchte (z.B. Alkohol, Drogen, Pornos, soziale Medien)
Behandlung

Die Wahl der Behandlung hängt von der Art der Angststörung, der Intensität und den individuellen Bedürfnissen ab. Leichte Formen werden in der Regel nur psychotherapeutisch behandelt. Bei ausgeprägten und anhaltenden Angststörungen können zusätzlich Medikamente verschrieben werden. In akuten Fällen sind schnell wirksame Benzodiazepine hilfreich. Aufgrund des hohen Suchtpotenzials sind diese aber für eine längere Einnahmedauer nicht geeignet. Am häufigsten werden daher bei Angststörungen die sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) eingesetzt.

Ergänzungsmittel

Beispiele für Ergänzungsmittel und pflanzliche Wirkstoffe, denen angstlösende Effekte nachgesagt werden:

  • Ashwagandha
  • Baldrian
  • Passionsblume
  • Lavendel
  • Kamille
  • Zitronenmelisse
  • L-Theanin
  • Magnesium
  • Cannabidiol
  • Inositol
  • Lysin
  • Glycin
Angst aus buddhistischer Sicht

Im Buddhismus wird Angst, wie andere Formen des Leidens, als Teil des menschlichen Daseins betrachtet. Angst entspringt letztendlich einer verzerrten Sicht auf die Natur der Realität. Zu dieser grundsätzlichen „Wahrnehmungsstörung“ gesellen sich Emotionen wie Verlangen, Ablehnung und Anhaftung, welche Leid und Ängste verstärken.

Wie kann man aus buddhistischer Sicht mit Ängsten umgehen?

  • Überwindung der Unwissenheit bzw. Erkennen der wahren Natur der Realität.
  • Achtsamkeit: Buddhisten nutzen die Praxis der Achtsamkeit, um im gegenwärtigen Moment zu leben und die Gedanken und Emotionen, die Angst erzeugen, bewusst wahrzunehmen, anstatt von ihnen beherrscht zu werden.
  • Loslassen: Der Buddhismus lehrt, dass Begehren und Anhaftung an Dinge, Personen und Zustände das Leiden und die Angst verstärken. Durch das schrittweise Loslassen dieser Anhaftungen kann man mehr Gelassenheit und inneren Frieden finden.
  • Meditation: Die Meditation ist ein zentrales Element im Buddhismus und hilft, den Geist zu beruhigen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und innere Ruhe zu finden.
  • Mitgefühl: Die Entwicklung von Mitgefühl für sich selbst und andere kann dazu beitragen, Ängste zu lindern und das Wohlbefinden zu fördern.

Buddhisten versuchen also, Angst durch die Praxis der Achtsamkeit und Meditation sowie durch das Erkennen der Ursachen von Angst zu bewältigen. Diese Methoden können dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und ein besseres Verständnis für den Ursprung seiner Ängste zu entwickeln.

Ich berate und unterstütze Sie gerne in meiner Praxis in Augsburg.