Was sind Sirtuine?
Sirtuine befinden sich in allen Körperzellen und können Stoffwechsel- und Alterungsprozesse im Organismus regulieren. Diese Enzyme haben vielfältige Aufgaben und spielen beispielsweise eine wichtige Rolle bei der DNA-Reparatur und Zellalterung. Sirtuine werden aktiviert, wenn dem Körper über einen längeren Zeitraum keine oder wenig Energie zugeführt wird. Im Überlebensmodus werden dann verschiedene Schutz- und Reparaturmaßnahmen eingeleitet, die einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Anti-Aging-Forscher vermuten, dass die Aktivierung dieser Enzyme möglicherweise Krankheiten vorbeugen kann und sogar einen lebensverlängernden Effekt hat.
Also muss man dauerhaft hungern um gesund und länger jung zu bleiben? Jein. Eine maßvolle Nahrungszufuhr, längere Essenspausen und gelegentliche Fastenphasen sind bewährte und gut erforschte Methoden Sirtuine zu aktivieren und daher immer empfehlenswert und förderlich für die Gesundheit. Offenbar sind aber auch bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe in der Lage diese Enyzme einzuschalten. Der bekannteste Wirkstoff ist Resveratrol, ein Phytoalexin, das beispielsweise in Traubenschalen und im japanischen Knöterich zu finden ist.
Die negativen Auswirkungen einer übermäßigen Kalorienzufuhr wird man aber sicherlich nicht mit dem Konsum von ein paar Beeren oder etwas Rotwein neutralisieren können.
Dennoch kann es hilfreich sein, gezielt Sirtuinaktivatoren in den Ernährungsplan einzubauen. So ist es möglich, auch bei einer weniger strengen Kalorienrestriktion und etwas kürzeren Essenspausen von den positiven „Sirtuin-Effekten“ zu profitieren.
Sirtfood
Seitdem Popstar Adele, angeblich aufgrund einer Sirtfood-Diät, erfolgreich abnehmen konnte, sind Sirtuine in aller Munde. Zahlreiche Frauenzeitschriften und Gesundheitsblogs preisen vor allem den gewichtsreduzierenden Effekt. Ob diese Lebensmittel bzw. die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe einen großen Einfluss auf das Körpergewicht haben bzw. beim Abnehmen helfen, darf bezweifelt werden. Es wird zwar vermutet, dass Sirtuine die Verstoffwechselung von Nährstoffen beschleunigen können, aber die Wirkung dürfte recht mild ausfallen. Laut Studien, gelten z.B. grüner Tee und Chili als hervorragende Stoffwechselbeschleuniger. Dennoch kenne ich niemanden, der nur durch erhöhten Chili- oder Teekonsum abgenommen hätte. Ein dauerhafter Gewichtsverlust erfordert immer eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten bzw. eine Reduzierung der Kalorienzufuhr.
Der Konsum von Sirtfood ist dennoch uneingeschränkt empfehlenswert, da die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe einen zweifellos positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Es gibt beispielsweise enorme Unterschiede bei Obst- und Gemüsesorten bezüglich der antioxidativen Wirksamkeit. Während man Heidelbeeren oder Äpfel schon als Medizin bezeichnen könnte, enthalten Wassermelonen oder Bananen recht wenig Antioxidantien. Auch Rotkohl ist, aufgrund der enthaltenen Anthocyane, stärker entzündunghemmend, als der beliebte Weißkohl.
Interessanterweise sind gerade Nahrungsmittel, die besonders stark antioxidativ und entzündungshemmend wirken, auch sehr gute Sirtuinaktivatoren. Daher ist der Konsum von Sirtfood nicht nur als allgemeine Anti-Aging-Maßnahme sinnvoll, sondern auch bei zahlreichen Erkrankungen, die in Verbindung mit chronischen Entzündungsprozessen und vermehrtem oxidativen Stress stehen, empfehlenswert.
Als Sirtfood gelten:
- Rotwein
- Kakao bzw. dunkle Schokolade
- Erdbeeren
- Heidelbeeren
- Himbeeren
- Zwiebeln
- Soja
- Petersilie
- Natives Olivenöl
- Grüner Tee
- Buchweizen
- Kurkuma
- Walnüsse
- Rucola
- Chili
- Liebstöckel
- Chicorée
- Kapern
- Kaffee