Reizdarm in Augsburg

Wenn Die Verdauung Stress macht

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist die häufigste funktionelle Störung des Verdauungstraktes und betrifft schätzungsweise 14% der Weltbevölkerung. Diese Erkrankung ist einer der häufigsten Gründe, warum Hausärzte Patienten an Gastroenterologen überweisen. Die weit verbreitete Magen-Darm-Störung wird leider oft nicht ernst genommen, obwohl sie erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf das Gesundheitssystem hat und die Lebensqualität der Patienten deutlich einschränken kann.

Die gute Nachricht ist, dass das Reizdarmsyndrom zwar äußerst unangenehm und belastend sein kann, aber den Darm nicht langfristig schädigt und in der Regel nicht zu gefährlicheren Beschwerden wie entzündlichen Darmerkrankungen oder Darmkrebs führt.

Die genaue Ursache von RDS ist unbekannt. Man vermutet jedoch, dass neben einer genetischen Veranlagung, das Zusammenspiel einer Vielzahl von potentiell auslösenden Faktoren wie Unverträglichkeiten, Infektionen, Entzündungen, Medikamenteneinnahme und Stress eine wichtige Rolle spielen. Die Behandlung des Reizdarms kann für Ärzte und Heilpraktiker eine Herausforderung sein, da die Symptome vielfältig sind und es kein Medikament gibt, dass die Störung ursächlich heilt. Die Behandlung konzentriert sich daher in der Regel auf die Linderung der Beschwerden.

Die meisten Patienten haben das Gefühl, dass sich die Symptome vor allem durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel verschlechtern. Eine Ernährungsumstellung ist daher ein naheliegender und vernünftiger Ansatz um diese, oft unterschätzte, Krankheit zu therapieren.

Neben Unverträglichkeiten gilt emotionaler Stress als wichtiger Trigger für Verdauungsprobleme.

Als Heilpraktiker in Augsburg verbinde ich bei Reizdarmbeschwerden die Ernährungstherapie mit einer psychologischen Beratung um eine ganzheitliche Wirkung zu erzielen.

Symptome
  • Schmerzen und Krämpfe: Bauchschmerzen gehören zu den am häufigsten genannten Symptomen. Normalerweise arbeiten beim Verdauungsvorgang Darm und Gehirn harmonisch zusammen. Der Austausch geschieht über Hormone, Nerven und indirekt auch über bestimmte Darmbakterien. Beim Reizdarmsyndrom ist diese Kommunikation gestört, was zu unkoordinierten und schmerzhaften Muskelverspannungen des Verdauungstraktes führen kann. Die Schmerzen treten normalerweise eher im Unterbauch auf und nehmen oft nach dem Stuhlgang ab.
  • Durchfall gehört auch zu den Hauptsymptomen. Es betrifft ungefähr ein Drittel der Patienten. Bei einer Studie mit 200 Teilnehmern zeigte sich, dass Reizdarm-Patienten durchschnittlich 12 Stuhlgänge pro Woche hatten – mehr als doppelt so viel wie gesunde Erwachsene. Eine deutlich beschleunigte Verdauung und der damit verbundene starke Stuhldrang ist für viele Betroffene eine große psychische Belastung und kann das Sozialverhalten wegen der Angst vor dem plötzlichen, unkontrollierbaren Auftreten von Durchfall deutlich einschränken.
  • Verstopfung: Laut Studien ist fast jeder zweite RDS-Patient davon betroffen. Auch hier kann eine gestörte Kommunikation zwischen Gehirn und Darm eine Rolle spielen und den Verdauungsprozess verlangsamen. Dadurch entzieht der Darm dem Verdauungsbrei mehr Wasser und der Stuhl wird typischerweise recht hart. Von Verstopfung spricht man bei weniger als drei Stuhlgängen pro Woche. Eine „funktionelle“ Verstopfung beschreibt eine chronische Verstopfung, die nicht durch eine andere Krankheit verursacht wird. Diese funktionelle Obstipation ist in Deutschland weit verbreitet und ist im Gegensatz zur „Reizdarm-Verstopfung“ in der Regel nicht mit Schmerzen verbunden.
  • Blähungen: Bei RDS kann eine gestörte Verdauungsfunktion zu vermehrten Blähungen führen, die von vielen Betroffenen als besonders belastend empfunden werden. In einer Studie mit 337 Reizdarmpatienten klagten 83% der Teilnehmer über Blähungen und Krämpfe. Beide Symptome traten häufiger bei Frauen auf.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Untersuchungen zufolge berichten etwa 70%  der Betroffenen, dass der Verzehr bestimmter Lebensmittel die typischen Beschwerden verursacht. Warum diese Produkte Symptome auslösen, ist unklar. Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind keine Allergien und daher schwer zu diagnostizieren. Die Auslöser sind für jeden individuell unterschiedlich. Die üblichen Verdächtigen sind aber FODMAPs, Laktose und Gluten.
  • Müdigkeit und Schlafprobleme: Laut einer 2016 veröffentlichten Metaanalyse klagen etwa 50% der Menschen mit RDS über vermehrte Müdigkeit. Eine andere Studie mit 50 Reizdarmpatienten kam zu dem Ergebnis, dass Betroffene im Durchschnitt etwa eine Stunde länger schliefen und sich am Morgen trotzdem weniger erholt fühlten als Gesunde.
  • Psychische Probleme: Das RDS wird auch mit vermehrten Ängsten und depressiven Verstimmungen assoziiert. Einer Studie mit 94000 Teilnehmern zufolge litten Menschen mit Reizdarmsyndrom signifikant häufiger an Angststörungen und Depressionen.
Ernährungstherapie

Der Ernährungsstil scheint den größten Einfluss auf RDS-Symptome zu haben. Das Vermeiden oder Reduzieren von auslösenden Lebensmitteln sollte immer Grundlage einer Reizdarm-Behandlung sein. Dazu gehören z.B. Schokolade, Alkohol, Koffein, Milchprodukte sowie frittierte und besonders fetthaltige Lebensmittel. Auch zuckerhaltige Erfrischungsgetränke und Fruchtsäfte sollten gemieden werden.

FODMAPs

Laut einer aktuellen Studie kann es hilfreich für Reizdarm-Patienten sein, FODMAP-reiche Lebensmittel zu meiden. FODMAP steht für Fermentierbare Oligosaccharide Disaccharide Monosaccharide And Polyole. Diese vergärbaren kurzkettigen Kohlenhydrate kommen in der Nahrung sehr häufig vor.

  • Oligosaccharide: Fruktane und Galactooligosaccharide (GOS)
  • Disaccharide: Laktose
  • Monosaccharide: Fruktose
  • Polyole: Sorbit und Mannit

FODMAPs werden vom Darm schlecht aufgenommen und führen bei Betroffenen oft zu Problemen wie Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen.

Als Ernährungstherapeut und Heilpraktiker in Augsburg berate und unterstütze ich Sie gerne bei der Durchführung einer Low-FODMAP-Ernährung. Die Diät erfolgt in zwei Phasen. Zunächst wird zwei bis vier Wochen lang auf praktisch alle FODMAPs verzichtet. Nach dieser Zeit werden bestimmte FODMAPs, je nach Toleranz, Schritt für Schritt über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen wieder in die Ernährung integriert. Ein Ernährungstagebuch kann hilfreich dabei sein Auslöser leichter zu identifizieren.

Problematische Lebensmittel bei RDS:

  • Laktose: z.B. Kuhmilch, Joghurt, Milcheis, Frischkäse, Ricotta und Mascarpone
  • Fruktose: z.B. Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Kirschen, Mangos, Wassermelonen, Honig, Agavensirup, Softgetränke
  • Fruktane: z.B. Artischocken, Spargel, Rosenkohl, Brokkoli, Rote Beete, Knoblauch, Zwiebeln, Weizen, Roggen, Inulin
  • GOS: z.B. Kichererbsen, Linsen, Kidneybohnen, Sojaprodukte, Brokkoli
  • Polyole: z.B. Äpfel, Aprikosen, Brombeeren, Kirschen, Nektarinen, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Wassermelonen, Blumenkohl, Pilze, Sorbit, Mannit, Xylit, Isomalt

In der Regel gut verträgliche Lebensmittel:

  • Milchprodukte : Laktosefreie Milch, gereifter Hartkäse, Feta
  • Obst : Bananen, Blaubeeren, Melone, Grapefruit, Kiwi, Zitrone, Limetten, Orangen und Erdbeeren
  • Gemüse : Bambussprossen, Sojasprossen, Pak Choi, Karotten, Schnittlauch, Gurken, Auberginen, Ingwer, Blattsalat, Oliven, Pastinaken, Kartoffeln, Frühlingszwiebeln und Rüben
  • Tierische Produkte : Rindfleisch, Schweinefleisch, Huhn, Fisch, Eier
  • Nüsse und Kerne (maximal 10-15 Stück): Mandeln, Macadamia, Erdnüsse, Pinienkerne und Walnüsse
  • Getreide : Hafer, weißer Reis, Mais, Quinoa

Sollte eine FODMAP-Diät nicht ausreichen, kann zusätzlich eine Lektin-reduzierte Ernährung ausprobiert werden, um mögliche Auslöser besser zu erkennen.

Natürliche Wirkstoffe die eine Ernährungstherapie ergänzen können:

  • Pfefferminze
  • Probiotika und fermentierte Lebensmittel
  • Flohsamenschalen
  • Anis
  • Guarkernmehl
  • L-Glutamin
Wie kann ich Sie in meiner Naturheilpraxis in Augsburg bei Reizdarm unterstützen?

Als Ernährungstherapeut und Heilpraktiker kombiniere ich bei Reizdarmbeschwerden die Ernährungstherapie mit einer psychologischen Beratung, da neben Nahrungsmittelunverträglichkeiten vor allem eine erhöhte Stressempfindlichkeit ein Hauptauslöser für RDS-Symptome ist.

Ich berate und unterstütze Sie gerne in meiner Praxis in Augsburg.