Mehr Antioxidantien – geringeres Demenzrisiko?
Gute Nachrichten für Menschen, die gerne Obst und Gemüse essen: Laut einer Studie, die am 4. Mai 2022 in der Online-Ausgabe der „Neurology“, der medizinischen Fachzeitschrift der American Academy of Neurology, veröffentlicht wurde, haben Menschen mit einem höheren Spiegel an bestimmten Antioxidantien im Blut ein geringeres Risiko an Demenz zu erkranken.
Carotinoide: Lutein, Zeaxanthin und Beta-Cryptoxanthin
Die Studie ergab, dass Menschen mit den höchsten Blutkonzentrationen der Antioxidantien Lutein und Zeaxanthin sowie Beta-Cryptoxanthin Jahrzehnte später seltener an Demenz erkrankten als Menschen mit niedrigeren Werten. Lutein und Zeaxanthin sind vor allem in grünem Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat, Brokkoli und Erbsen enthalten. Beta-Cryptoxanthin kommt in Früchten wie Orangen, Papayas, Mandarinen und Kakis vor.
Beobachtungsstudie über 16 Jahre
An der Studie nahmen 7283 Personen teil, die mindestens 45 Jahre alt waren. Zu Beginn der Studie wurde eine körperliche Untersuchung durchgeführt und der Antioxidantienspiegel im Blut gemessen. Sie wurden dann durchschnittlich 16 Jahre lang beobachtet, um zu sehen, wer an Demenz erkrankte.
Die Teilnehmer wurden basierend auf ihrem Gehalt an Antioxidantien im Blut in drei Gruppen eingeteilt. Menschen mit den höchsten Werten an Lutein und Zeaxanthin entwickelten weniger Demenz als Menschen mit niedrigeren Werten. Jeder Anstieg der Standardabweichung des Lutein- und Zeaxanthinspiegels um etwa 15,4 Mikromol/Liter war mit einer Verringerung des Demenzrisikos um 7 % verbunden. Bei Beta-Cryptoxanthin war jede Zunahme der Standardabweichung der Werte um etwa 8,6 Mikromol/Liter mit einem um 14 % verringerten Demenzrisiko verbunden.
Studienautorin May A. Beydoun: „Antioxidantien können helfen, das Gehirn vor oxidativem Stress zu schützen, welcher Zellschäden verursachen kann. Weitere Studien sind erforderlich, um herauszufinden, ob die Einnahme dieser Antioxidantien dazu beitragen kann, das Gehirn vor Demenz zu schützen.“